Die Anfänge der Kirchengemeinde Bad Reichenhall gehen auf das Jahr 1939 zurück als die neuapostolische Christin Windhager von München nach Bad Reichenhall umzog.
Nach dem Zweiten Weltkrieg - die Stadt Bad Reichenhall hatte mehr als 6000 Heimatvertriebene aufgenommen unter denen auch einige neuapostolische Christen waren - versammelten sich die Gläubigen in der Wohnung der Familie Krallovatsch in der Salzburger Straße 20 zum Gottesdienst. Die Seelsorge der Gemeindemitglieder übernahm zunächst Priester Pfeifle aus Rosenheim.
1951 zog Priester Heyneck aus beruflichen Gründen nach Bad Reichenhall um, wurde 1952 als Priester für Bad Reichenhall bestätigt und 1954 als erster Vorsteher der Kirchengemeinde beauftragt. Inzwischen war die Gemeinde durch Zuzüge, Kur- und Urlaubsgäste und interessierte Gläubige so stark angewachsen, dass 1954 ein größerer Gottesdienstraum in der Luitpoldstraße 25 angemietet wurde. 1961 erforderte die kontinuierlich ansteigende Zahl der Gemeindemitglieder und der Kur- und Urlaubsgäste einen Neubau, der in der Maximilianstraße 11 erfolgte.
Im Mai 1971 wurde Priester Heyneck in den Ruhestand versetzt und Priester Breuer als Gemeindevorsteher beauftragt.
Nach erfolgreicher Aufbauarbeit durch die neuapostolischen Christen in Bad Reichenhall konnten im April 1972 in Freilassing und im März 1975 in Laufen eigenständige Kirchengemeinden gegründet werden, die von Priester Fuchs seelsorgerisch betreut wurden. Auf Grund der demographischen Entwicklung musste die Gemeinde Laufen im Jahr 2007 in die Gemeinde Freilassing integriert werden.
Am 30. September 1984 wurde die neugestaltete und umgebaute Kirche in Bad Reichenhall ihrer Bestimmung übergeben.
Im darauffolgenden Jahr, Juni 1985, erhielten die Gemeindemitglieder durch Priester Bethke einen neuen Vorsteher. Ab 1995 bis November 2003 wurden die Kirchengemeinden Bad Reichenhall und Freilassing durch Evangelist Fuchs als Vorsteher betreut, bis die Gemeinde Freilassing im November 2003 wieder einen eigenen Vorsteher in Evangelist Stöckl erhielt. Als Evangelist Fuchs im März 2007 in den Ruhestand trat, bekamen die beiden Kirchengemeinden Freilassing und Bad Reichenhall in Evangelist Stöckl wieder einen gemeinsamen Vorsteher.
Im Dezember 2009 beauftragte Apostel Zenker Evangelist Jürgen Schubert als Vorsteher für die Kirchengemeinden Bad Reichenhall und Freilassing, bis im Dezember 2017 sich die beiden Kirchengemeinden zusammenschlossen und der Standort Freilassing aufgelöst wurde.
Das Jahr 2021 brachte weitere einschneidende Veränderungen mit sich. So wurden im Gottesdienst an Himmelfahrt die Priester Hubertus Tiletzek und Peter Günther nach langjähriger Amtszeit in den Ruhestand versetzt. Ende Oktober 2021 erfolgte die Zusammenführung der Kirchengemeinden Bad Reichenhall und Traunstein, die sich fortan in Bad Reichenhall zum Gottesdienst versammeln. Im letzten Gottesdienst des Jahres am 29.12.2021 trat Evangelist Jürgen Schubert in den Ruhestand. Apostel Sargant beauftragte in diesem Gottesdienst Priester Bernd Seubert, die Gemeindemitglieder zukünftig als Vorsteher zu betreuen.
Die Gemeinde Bad Reichenhall zählt zu den größeren Gemeinden im Kirchenbezirk Rosenheim. Das großflächige Einzugsgebiet der Gemeinde hat eine Nord-Süd-Ausdehnung von knapp 100 Kilometern.
In den Gottesdiensten, die oft auch von zahlreichen Kur- und Urlaubsgästen besucht werden, wirken in der Regel ein Chor und eine Instrumentalgruppe mit. Es gibt Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und Senioren. Die Gemeindezusammensetzung spiegelt einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung wider.
Quelle: Dokumentation über die Entstehung und Entwicklung der Gemeinde Bad Reichenhall von Eduard Wittenbreder; aktualisiert von Jürgen Schubert im Januar 2022