Dreimal im Jahr feiert die Neuapostolische Kirche Gottesdienste für Entschlafene. Dies geschieht im Glauben daran, dass auch die Seelen im Jenseits zur Erlösung kommen und auf die Wiederkunft Jesu Christi vorbereitet werden können. Dieses Mal besuchte dazu Bezirksapostel Ehrich, der Kirchenpräsident der Neuapostolischen Kirche Süddeutschland, die Gemeinde Rosenheim. Begleitet wurde der Bezirksapostel von den Aposteln und Bischöfen aus Süddeutschland. Eine besondere Vorbereitung auf den Gottesdienst und eine wohltuende Atmosphäre schufen Gemeindechor, Frauenchor und Orgelspiel durch ihre Vorträge schon vor dem Gottesdienst.
Den Gottesdienst stellte der Bezirksapostel unter das Bibelwort aus Römer 10, Vers 13:
„Denn wer den Namen des Herrn anruft, wird selig werden.“
Der Gemeindechor leitete den Gottesdienst ein mit dem Lied: „Komm her, freu dich mit uns, tritt ein ...“
Der Bezirksapostel thematisierte daraufhin zu Beginn, dass ein Gottesdienst für Entschlafene im Gedenken an Verstorbene, die man besonders lieb hatte, auch mit Trauer verbunden ist. Andererseits bewegt uns in solchen Gottesdiensten auch die Freude, dass Seelen auch aus der jenseitigen Welt Gottesdienst und Erlösung erleben können. Und aus unserem Glauben empfangen wir deshalb viel Trost, da mit dem körperlichen Tod das Leben der Seele nicht zu Ende ist und damit ein Wiedersehen mit den Verstorbenen in der ewigen Gemeinschaft mit Gott möglich ist. Diese ewige Gemeinschaft mit Gott ist nicht nur das Glaubensziel der neuapostolischen, sondern aller bekennenden Christen.
Selig sein ist ein Empfinden völliger Harmonie mit unserem Gott. Voraussetzung dafür ist das Vergeben, denn dann können wir zur Gnade Gottes gelangen. Der Bezirksapostel beleuchtete ausführlich, wie schwierig es in bestimmten Situationen, z.B. nach Gewalterfahrung, sein kann, den Peinigern zu vergeben. Vielleicht gelingt es trotz allem Bemühen auch nicht völlig, aber Gott sieht in seiner Barmherzigkeit das Bemühen an.
Zu Predigtbeiträgen wurden Apostel Loy (Stuttgart), Apostel Herrmann (Heilbronn/ Nürnberg) und Bischof Heiniger (Freiburg/Tübingen) gebeten. Es wurde an die „archaische“ Geschichte der Hagar erinnert, die zweimal aus Neid und Eifersucht aus dem Hause Abrahams vertrieben wurde. Gott ging ihr liebevoll nach und fragte sie: Wo kommst du her und wo willst du hin? Er half ihr aus ihrer verzweifelten Lage (1. Mose 16 und 21). Das zeigt uns das liebevolle Wirken Gottes, dessen Heils- und Erlösungsplan einer jeden Seele angeboten wird.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls für die große versammelte Gemeinde spendete der Bezirksapostel die drei Sakramente der Kirche Christi – Heilige Wassertaufe, Heilige Versiegelung (Spendung der Gabe Heiligen Geistes) und Heiliges Abendmahl – für die Entschlafenen. Stellvertretend für die verlangenden Seelen aus dem Jenseits nahmen Apostel Andreas Sargant und Bischof Paul Hepp diese Sakramente entgegen.
Dieser Gottesdienst hat nicht nur Spuren in der Gemeinde, sondern auch in der jenseitigen Welt hinterlassen.