Grundsätzlich ist jeder Sonntag ein Fest für eine Gemeinde – aber dieser Tag war aus mehreren Gründen ein ganz besonderer:
Apostel Andreas Sargant besuchte am Sonntag, 12. März 2023 zum Gottesdienst die Gemeinde Rosenheim. Eingeladen waren auch die Geschwister aus den beiden Nachbargemeinden Bad Aibling und Prien. Dabei hatte der Apostel eine besondere „Aufgabenliste“, denn der Gottesdienst beinhaltete neben der Predigt und der Feier des Heiligen Abendmahls noch drei weitere Handlungen:
Da dies ja alles schon vorher bekannt war, stand die Gemeinde in besonders freudiger Erwartung.
In schöner Weise wurde die Gemeinde durch den Instrumentalchor auf den Gottesdienst eingestimmt.
Grundlage der Predigt dieses Gottesdienstes war das Bibelwort aus Hebräer 4, Vers 14 und 15:
„Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so lasst uns festhalten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mitleiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.“
Und dies war eben auch das Thema des Gottesdienstes: Jesus, der Sohn Gottes, der Hohepriester, der uns mit Gott, dem Vater, versöhnt, versteht unsere Schwachheit. Wir haben einen besonderen Trost in allem, was uns begegnet, auch in all unserer Unzulänglichkeit: Jesus hat als wahrer Mensch dies auch erlebt und durchlitten.
Der Brief an die Hebräer wurde verfasst, weil die damaligen Judenchristen nach einigen Jahrzehnten des Bestehens der Urkirche Enttäuschungen ausgesetzt waren und an Glauben verloren hatten. Durch den Brief sollten sie wieder im Glauben gestärkt werden und dann freudig ihren Weg in der Treue zum Herrn fortsetzen können. So konnten auch wir uns in diesem Gottesdienst der Gewissheit des eigenen Glaubens versichern und empfingen neue Kraft und Hoffnung. Der Apostel beendete die Predigt mit dem aufmunternden Satz: „Froh sein, Gutes tun – und die Spatzen pfeifen lassen“.
Ein letztes Mal wurde Priester Löser zu einem Predigtbeitrag gerufen. Mit liebevollen Worten und in großer Wertschätzung für seine fast 45 Jahre als ehrenamtlicher Amtsträger im Diakonen- und im Priesteramt wurde er am Ende des Gottesdienstes in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Dabei verwies der Apostel auf die vielen Gottesdienste, die er gehalten hat, auf die vielen Krankenbesuche und Trauerfeiern, sowie auf die liebevolle Seelsorge für die Senioren in der Gemeinde. Lobend erwähnte er auch, dass er bereit war, weit über die normale Altersgrenze hinaus in seinem Amt tätig zu sein.
Ein außergewöhnliches Ereignis für eine Gemeinde ist ja immer auch der Zuwachs. So freute sich die Gemeinde eben auch besonders über die Spendung der Gabe Heiligen Geistes für die kleine Elena. Dieses Sakrament, das in der neuapostolischen Kirche "Heilige Versiegelung" genannt und durch die Apostel gespendet wird, erfolgt nach der Wassertaufe, so dass die Taufe aus Wasser und Geist nach Johannes 3, Vers 5, dadurch übermittelt wird.
Ein besondere Höhepunkt war noch die Segenshandlung zum 50-jährigen Ehejubiläum. Hedi Weis und ihr Ehemann, der Priester im Ruhestand Hans Weis, bereichern die Gemeinde durch ihre viele Mitarbeit, die vielfach ganz im Stillen erfolgt. Sie haben jung geheiratet und in den fünfzig Jahren manche Beschwernis, aber immer wieder auch Gottes Hilfe erlebt und erfreuen sich sehr an ihrer Tochter mit Familie. Mit sehr herzlichen Worten dankte ihnen der Apostel für all ihre Treue. Besonders ging er in der Ansprache auf das Lied des Chores ein, das dieser zur Einleitung vorgetragen hatte: „Jesus, bleib in meinem Leben Weggefährte, bester Freund“. Schließlich gab er dem Jubelpaar noch das Bibelwort aus 5. Mose 31, Vers 8 mit auf den weiteren Lebensweg.
Es war wenig verwunderlich, dass die Schlange der Gratulanten kaum ein Ende zu nehmen schien ...
Bericht von Doris Boll, Bilder von Angelika Hungbaur