Unter diesem Titel fand am Dienstag, den 06. November 2018, um 19:30 Uhr ein interreligiöser Gesprächsabend in der neuapostolischen Kirchengemeinde Burgkirchen statt. Der Interreligiöse Arbeitskreis Burgkirchen lädt ein- bis zweimal im Jahr zu solchen Veranstaltungen ein und zum ersten Mal fand diese in der Neuapostolischen Kirche statt.
„Das Gespräch, die Neugier und das Kennenlernen des jeweils anderen sind Voraussetzungen für Toleranz, gegenseitige Wertschätzung und ein friedliches Miteinander.“
Der Interreligiöse Arbeitskreis Burgkirchen hat es sich unter diesem Motto zur Aufgabe gemacht, hierzu beizutragen und Brücken zwischen Konfessionen und Religionen zu bauen. An diesem Abend sollte anhand von Textbeispielen aus Koran und Bibel verdeutlich werden, wie sehr Vielfalt und Dialog dem Anliegen der Religionen entsprechen.
Dr. Raimund Schwarz, Vorsteher der neuapostolischen Gemeinde Burgkirchen, begrüßte zunächst die zahlreichen Teilnehmer in der gut gefüllten Kirche und stellt die Referenten des Abends vor. Das erste 20-minütige Impulsreferat wurde von Imam Aykan Inan für die Türkisch-Islamische Gemeinde Burgkirchen gehalten, der der Organisation DITIB in München angehört und extra für diesen Abend angereist war.
Die beiden anderen Impulsreferate wurden von Pfarrer Michael Brunn von der Katholischen Pfarrei St. Pius und Dr. Raimund Schwarz in jeweils 10 Minuten vorgetragen. Pfarrer Andreas Herden von der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Burgkirchen moderierte den Abend und erklärte die zeitliche Aufteilung der Vorträge dahingehend, dass es den Organisatoren wichtig war, die Balance zwischen muslimischem und christlichem Anteil zu halten.
Anhand von Textstellen im Koran und in der Bibel erläuterten die drei Referenten wie sich aus ihrer Sicht das „Wort Gottes als Richtschnur zum Verhältnis der Religionen“ darstellt – so lautete der Untertitel der Veranstaltung. Darin zeigte sich, dass zum Beispiel die sieben von Imam Aykan Inan herausgearbeiteten Kernpunkte des Korans oder die von Pfarrer Michael Brunn historisch hergeleitete Entstehung der Bibel und des Monotheismus und auch die von Dr. Raimund Schwarz zitierten Gleichnisse von Jesus und Paulus in keiner Weise in Widerspruch zueinander stehen.
Vielmehr wurde deutlich, dass die beiden Religionen auf vielen gleichen, gemeinsamen Werten, historischen Begebenheiten und Personen basieren, die oftmals nur unterschiedliche Bezeichnungen oder Namen tragen.
Der Vergleich zeigt auch, dass alle Gläubigen an den einen Gott/Allah glauben, der zwar zuließ, dass unterschiedliche Religionen entstanden, aber damit die Aufgabe verknüpfte, dass wir uns gegenseitig verstehen, akzeptieren und tolerieren – „in Respekt, Achtung, Liebe und Weisheit“ wie es Dr. Raimund Schwarz formulierte.
Nach jedem Kurzreferat gab es Raum für Verständnisfragen und abschließend die Gelegenheit zur Diskussion mit den Referenten. Diese wurde von den Anwesenden rege genutzt. Der kurzweilige und interessante Abend endete mit dem Ausblick auf das geplante gemeinsame Friedensgebet in der Woche vor dem 4. Advent.