Der Abend des 29. September 2021 war ein besonderer und ungewöhnlicher für die Kirchengemeinde Trostberg. Normalerweise findet der Wochengottesdienst in der Gemeinde am Donnerstagabend statt; dass er nun am Mittwochabend gefeiert wurde, hatte besondere Gründe…
Zusammen mit Apostel Andreas Sargant, dem Leiter des Kirchenbereichs München, feierten die Gemeindemitglieder und die eingeladenen Familienangehörigen den Gottesdienst und die Spendung des Sakraments der Heiligen Versiegelung sowie den Segen zur Silbernen Hochzeit.
Apostel Andreas Sargant legte dem Gottesdienst das Bibelwort aus Matthäus 24, 40-41 zu Grunde: „Dann werden zwei auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben. Zwei Frauen werden mahlen mit der Mühle; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben.“ In seiner Predigt ging der Apostel auf die Grundelemente und -wahrheiten des neuapostolischen Glaubens ein. Dazu zählt an erster Stelle das Warten auf die Wiederkunft Jesu wie es in diesem Matthäus Kapitel beschrieben ist. Es ist dabei für die Gläubigen nicht wichtig zu wissen, wann das sein wird. Wichtig ist allein die Gewissheit, dass es so sein wird. Gott wird sein Werk vollenden und bis dahin gilt es im Glauben und in der Liebe stark zu bleiben, nach dem Vorbild Jesu zu handeln und seine Wahrheiten anzunehmen - wie z.B. die Wirkung des Heiligen Geistes, dessen Gabe im Sakrament der Heiligen Versiegelung offenbar wird. Der Glaube und die Liebe zum Herrn und der Menschen untereinander sind unerlässliche Voraussetzungen, dass die Gläubigen bei der Wiederkunft Christi angenommen werden. Dabei geht die Liebe Gottes weit über die menschliche Liebe hinaus – auch wenn sie uns wie bei einem silbernen Hochzeitjubiläum groß erscheint. Auch das Sakrament des Heiligen Abendmahls, das in jedem Gottesdienst als Höhepunkt gefeiert wird, ist ein Liebesbeweis Gottes an die Menschen.
Nach dem gemeinsamen Gebet des „Vaterunser“ und der Sündenvergebung erfolgte die Heilige Versiegelung. Apostel Andreas Sargant spendete Hans Wolferstetter, der am 08. Juli 2021 durch Bezirksvorsteher Thomas Stampf in die Gemeinde aufgenommen worden war, das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Die „Aufnahme“ ist die vorausgehende Handlung bei der Christen anderer Denominationen in der Neuapostolischen Kirche willkommen geheißen werden und die Gläubigen öffentlich das Bekenntnis zum neuapostolischen Glauben ablegen. Die Aufgenommenen sind nun berechtigt auf Dauer an der Feier des Heiligen Abendmahls teilzunehmen. Es stehen ihnen alle weiteren Segenshandlungen in der Kirche offen.
Die Heilige Versiegelung ist das Sakrament, durch das der Gläubige unter Handauflegung und Gebet eines Apostels die Gabe des Heiligen Geistes empfängt und mit Gotteskraft erfüllt wird. Durch die Heilige Versiegelung nimmt Gottes Geist bleibend Wohnung im Menschen — Gott selber schenkt Anteil an seinem Wesen: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Römer 5,5). Das in der Wassertaufe begründete erste Näheverhältnis des Menschen zu Gott erhält mit der Gotteskindschaft eine neue Qualität.
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls legte Apostel Andreas Sargant auf den von Petra und Gerd Wolferstetter vor 26 Jahren geschlossenen Ehebund erneut den Segen Gottes und empfahl im Gebet die Ehepartner der weiteren Fürsorge und Begleitung Gottes an. Dem Jubelpaar gab er für den weiteren gemeinsamen Lebens- und Glaubensweg das Bibelwort aus Sprüche 2, 7-8 an die Hand: „Er lässt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen. Er behütet, die recht tun, und bewahrt den Weg seiner Getreuen.“ Im Rückblick, fasste der Apostel in seiner Ansprache zusammen, sei in den zurückliegenden gemeinsamen Jahren sicherlich nicht alles so gelaufen wie man es sich vorgestellt oder geplant hatte. So musste z.B. die Feier und der Segen zur Silberhochzeit wegen der Corona Epidemie um ein Jahr verschoben werden, aber das Jubelpaar durfte immer wieder erleben, dass Gott es begleitet und für die Beiden gesorgt hat und dass die Liebe zueinander und zum Herrn das tragende Element ist.
Fotos u.a. von Fam. Wolferstetter