Von Freitag, den 19. Juli bis Sonntag, den 21. Juli 2019 verbrachten wieder einige Jugendliche des Kirchenbezirks Rosenheim und ihre Betreuer erlebnisreiche Tage im Paul-Gruber-Haus in der Nähe von Bad Reichenhall. Zwei Teilnehmer*innen berichten über ihre Erlebnisse dort…
Bericht 1 von Carmen Skora:
Die Rosenheimer Jugend hat sich am Freitag den 19. Juli 2019 getroffen, um gemeinsam auf eine einsame Berghütte im Wald ohne (!) Handyempfang zu wandern und dort oben ein Wochenende zu verbringen... Keine Angst: es sind alle wieder heil nach Hause gekommen!
An diesem besagten Freitag haben wir uns um ca. 16 Uhr am Parkplatz getroffen, um dort unser Gepäck ins Auto zu laden. Leider hatten wir so viel eingepackt, dass das Auto voll war und wir hochlaufen mussten; wobei einige die kleine Wanderung dafür genutzt haben sich gegenseitig spielerisch Angst zu machen... schließlich spielen sich 80% der Horrorfilme in einer einsamen Hütte im Wald ab... Nachdem wir uns unseren eigenen Horrorfilm mit sämtlichen Gruselfiguren zusammengebastelt und mit viel Spaß den Weg nach oben gemeistert hatten, wurden wir mit Fleisch vom Grill und den mitgebrachten Salaten belohnt.
Nach dem Essen haben wir uns im Wald mit Stöcken, Steinen, Zweigen und Moos ein Lager gebaut. Allerdings nur bis zur Abenddämmerung - wer weiß, was sich nachts noch so im Wald herumtreibt... Den Abend - beziehungsweise bei manchen auch die Nacht - haben wir dann mit Kartenspielen, Mäxle und vielen Süßigkeiten verbracht.
Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht und einem leckeren Frühstück wurden die Rucksäcke gepackt und die Turn- oder Wanderschuhe angezogen, um gemeinsam Richtung Pflasterbachhörndl zu wandern. Allerdings hatten die meisten keine Bergschuhe oder keine Lust bis ganz hoch zum Gipfel zu laufen, sodass sie nur bis zur berühmten Lichtung mitgegangen und von dort dann wieder zur Hütte zurückgelaufen sind. Während die, die Bergschuhe dabei hatten, weiter den Gipfel erklommen haben, sind die anderen in den Wald gegangen und haben an dem Lager weitergebaut, Wurstsalat gegessen oder Fußball gespielt.
Nachdem die Gipfelstürmer wieder zurück an der Hütte waren und sich ebenfalls mit Wurstsalat gestärkt hatten, gab es noch einen kurzen Ausflug zum Bach. Allerdings gab es dort nicht mehr genug Wasser um sich abzukühlen. Spaß hat es trotzdem gemacht. Zurück am Paul-Gruber-Haus hatten wir noch eine Jugendstunde mit dem IJT Motto "Hier bin ich", wobei es hauptsächlich darum ging sich nicht zu sehr von anderen beeinflussen oder gar einschüchtern zu lassen sondern auf seine eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Zum Abschluss der Jugendstunde wurden Zettel herumgereicht, um darauf von jedem anwesenden Jugendlichen eine gute Eigenschaft aufzuschreiben.
Nach dem Frühstück am Sonntagmorgen fand im Aufenthaltsraum der Gottesdienst statt zu dem wir alle unser IJT-Shirt anzogen.
Danach wurden die Zimmer ausgeräumt, alles wieder zusammengepackt und der Gottesdienstraum wieder zum Aufenthaltsraum zurückgeräumt. Zum Glück hörte es genau rechtzeitig auf zu regen, um das Auto einzuräumen, sodass nichts nass wurde. Einige sind - bevor wir uns wieder an den Abstieg machten - nochmal schnell in den Wald gelaufen, um dem Lager Tschüss zu sagen.
Und so konnten wir bei einem zum Glück trockenen Abstieg feststellen, dass nicht jedes Wochenende auf einer einsamen Hütte im Wald als Horrorfilm Desaster enden muss. Auch wenn alle nach diesem tollen Wochenende „monstermäßig“ müde waren…
Bericht 2 von Marcel Sargant:
Die letzte Biegung noch und schon lag es vor uns. Es war ein ganz schönes Stück bis hierher und auf der Beschilderung stand „nur für Geübte“. Tatsächlich aber lag das Ziel nur am Fuße oder vielleicht Knie, wenn man so will, des eigentlichen Berges. Der Duft einer ungemähten Sommerwiese voller Blütenpollen erwartete uns bereits. Der Ausblick machte dafür alles Laufen wieder wett. Millionen von Wildblumen säumten die leicht abschüssige Wiese gegenüber des Paul-Gruber-Hauses und ließen eine im Tal kaum erreichbare Idylle entstehen. Gekreische ertönte aus dem Haus links von mir. Die Ursache dafür ist die Kakerlake „Freddi“, die teils für Erheiterung, teils zu in regulären Gesangseinheiten nie gehörten hohen Tönen führte.
Die Zimmereinteilung war geschlechtergetrennt, Alkohol quasi verbannt - alles versprach ein entspanntes Wochenende zu werden. Wie gewohnt war die Nacht kurz; hatte eine Mischung aus Wahrheit oder Pflicht und dem Trinkspiel „Mäxle“ doch einigen Jugendlichen eine unterhaltsame Nacht beschert. Die beim Abendessen im Grillgut aufgenommenen Kalorien waren bei vielen längst wieder unter schweißtreibendem Aufbau einer Waldhütte verbrannt worden.
Der nächste Tag brachte für die dieses Jahr nur wenigen Bergsteig-Begeisterten einen tollen Ausblick vom Gipfel des Berges - für die Pechvögel unter uns einen verstauchten Knöchel. Doch unerschrocken machte man sich einen alten ungenutzten Schubkarren zunutze, der ab sofort als Fortbewegungsmittel herhalten musste.
Der Anfang stark, das Ende schwächelte – wie den Bericht, könnte man auch das Wochenende beschreiben, das schließlich mit Muskelkater in den Beinen, geschwächten Nerven und wenig Schlaf dem Ende zu ging, es ging bergab und man freute sich trotz allen Mangels schon wieder auf das nächste Mal… zumindest ein „man“ ganz bestimmt.