Am 22. Juli machte sich die Jugend aus dem Kirchenbezirk Rosenheim gemeinsam mit ein paar Jugendlichen aus München auf den Weg nach Stuttgart um DAS Jahreshighlight zu erleben: den Süddeutschen Jugendtag. So lange wie wir ihn erwartet haben, so schnell war er dann auch schon wieder vorbei. Das war er, unser Jugendtag in Stuttgart für die neuapostolische Jugend aus dem süddeutschen Raum, aber nun erst einmal von Anfang an berichtet...
Um 09:30 Uhr startete unser Bus in Rosenheim, um mit Zwischenstopps in Haag und München den Weg nach Stuttgart anzutreten. Nach einer lustigen, durch Staus verlängerten und musikalischen Busfahrt erreichten wir um 15:30 Uhr schließlich unser Ziel: die Messehallen in Stuttgart. Beeindruckt standen wir in Halle 4, die schon für den Gottesdienst hergerichtet war. Rund 7000 Jugendliche wurden dafür erwartet und die Vorfreude war riesig. Hier ging es nun mit einer gemeinsamen Chorprobe für den Gottesdienst am Sonntag los. Im Anschluss hieß es für den Großteil wieder ab zum Bus und los zur Körschtalhalle in der wir übernachten konnten.
Einige wenige durften noch für eine Extraprobe in der Halle bleiben, denn sie bereiteten den "emotionalen Einstieg vor dem Gottesdienst" vor. Zu diesem Team gehörten Jugendliche und Jugendbetreuer aus den Kirchenbezirken München, Augsburg und natürlich Rosenheim. Sieben Monate hatten wir uns auf diesen Tag vorbereitet. Es wurde im Vorfeld viel geprobt, gefilmt, Texte geschrieben, Filmclips geschnitten und die entstandenen Ideen umgesetzt.
Am Samstagabend gab es neben der Freizeit natürlich auch noch eine Jugendstunde passend zum Thema unseres Jugendtages „Gott ist die Liebe“. In dieser Stunde wurden einige wertvolle Gedanken gesammelt und ausgetauscht: was bedeutet Gottes Liebe für uns bzw. Liebe allgemein? Wie kann man sie beschreiben? Liebe ist absolut bedingungslos und schon fast unbeschreiblich. Liebe ist facettenreich und die Grundlage von vielen Dingen.
Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht machten wir uns nach einem gemeinsamen Frühstück wieder auf den Weg zur Messehalle. Die kurze Busfahrt von 15 Minuten wurde für ein weiteres kleines Projekt genutzt: die Herzzeit. In der Herzzeit erzählen sich zwei Jugendliche gegenseitig was sie fühlen, erwarten oder was sie beschäftigt. Dazu wird anfangs eine Frage gestellt und jeder Jugendliche hat eine gewisse Zeit zur Verfügung um seine Gedanken zu teilen und der andere hört in dieser Zeit aufmerksam zu; anschließend wird gewechselt. Die Grundlage dazu ist immer eine Frage, die im Vorfeld gestellt wird. Bei unserer Herzzeit war es die Frage „was erwartest Du Dir vom heutigen Gottesdienst bzw. Jugendtag?“.
An der Messehalle angekommen war bereits ein freudiges und lebhaftes Treiben wahrzunehmen. Auf dem Vorplatz und in der Halle begrüßten sich beim sogenannten „Come together“ alte Freunde und Bekannte bei Kaffee und Brezen.
Nach und nach wanderten die Jugendlichen vom Eingangsbereich in die Halle 4. Dort fand der Gottesdienst und um 10:30 Uhr auch der "emotionale Einstieg" dafür statt. Hierfür wurde in 20 Minuten ein abwechslungsreiches Programm mit aufwendigen Filmclips, Vorträgen und Musikstücken zum Thema Liebe präsentiert. "Gott liebt uns" war ein grundlegender Gedanke dahinter - so wurde unter anderem auf der Bühne eine Brücke errichtet, die das Wort Liebe trug. Wie passend, wenn man dem Wort "Liebe" diese Wörter zuordnet: Liebe – Lass immer eine Brücke entstehen; an diesem Tag wurde dieser Gedanke zu etwas ganz Besonderem.
Dem darauffolgenden Gottesdienst, der von unserem Bezirksapostel Michael Ehrich gehalten wurde, lag das Bibelwort aus dem Neuen Testament, Epheser 4, 15: „Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus“ zugrunde.
Zu Beginn seiner Predigt wies Bezirksapostel Ehrich mit den Worten "Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten. Sehen wir dieses Wort aus Matthäus 24 Vers 12 nicht heute schon erfüllt!" auf die ungerechte Lebenssituation vieler Menschen hin. "Not ist menschengemacht!", so der Bezirksapostel. Er beschrieb als Beispiel, dass wir aktuell weltweit zu viele Lebensmittel produzieren. Somit müsste eigentlich niemand Hunger leiden. Dennoch stünden viele Tausende vor dem Hungertod, da in vielen Regionen Kriege herrschen, Hilfskonvois nicht durchkommen, politische Entscheidungen oder Spekulationen am Finanzmarkt die Lage vielerorts verschlimmern. Anschließend wies der Bezirksapostel auf das Doppelgebot der Liebe hin: „Du sollst deinen Gott lieben von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Wenn sich jeder aufrichtig bemühen würde, dieses Gebot zu erfüllen, sähe es anders aus, so unser Bezirksapostel. Was bedeutet dieses Gebot der Liebe für jeden Einzelnen für uns? Es zu erfüllen bedeutet, Jesus immer ähnlicher zu werden.
Des Weiteren wurden die eingeladenen Apostel Helge Mutschler von der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland sowie Apostel Jeannot Leibfried aus der Gebietskirche Frankreich und Bischof Schönenborn zu einem Predigtbeitrag gebeten.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde die Essensausgabe gestürmt. Für die Jugendlichen aus dem Kirchenbezirk Rosenheim hieß es allerdings noch ein kleines bisschen Geduld zu haben, denn wir warteten noch auf unseren Pizzalieferanten, der aber bald kommen sollte. Unter schattenspendenden Pavillons wurde genüsslich die Pizza verspeist und dann ging es schon wieder los, um am Nachmittagsprogramm teilzunehmen. Hier konnte aus Musikbeiträgen der Band „Think about it“, des Jugendorchesters aus dem Apostelbereich Freiburg-Tübingen oder kleinen Bands gewählt werden. Es wurden interessante Vorträge zu den Themen „Mach’s mit … Nächstenliebe“, „Nächstenliebe – was ist das?“ und „Keine Liebe macht einsam“ angeboten, die zahlreiche Zuhörer fanden.
Die Abschlussveranstaltung eröffnete das Jugendorchester mit dem Musikstück „Conquest of Paradise“. Ein Moderatorenteam der Jugend aus Tübingen präsentierte zusammen mit den Aposteln Mutschler und Leibfried Beiträge zur Nächstenliebe. Auch hierfür wurden aufwendige Videoclips gestaltet, die Situationen aus dem alltäglichen Leben zeigten mit der Frage „Wie würdest DU in dieser Situation reagieren?“. Das Schlusslied „He’s got the whole world in his hands“ wurde durch eine Zugabe vom Orchester fulminant abgerundet.
Danach war jedem klar, dass nun die Heimreise angetreten werden musste. Wehmütig verabschiedete man sich voneinander und freut sich auf das nächste Wiedersehen. Voller Emotionen und interessanter Impulse machten sich die rund 7000 Jugendlichen aus ganz Süddeutschland auf den Heimweg und freuen sich darauf, wenn es wieder heißt „Jugendtag in Süddeutschland“. Leider dauert es dafür ein klein wenig länger als gewohnt. Aufgrund des internationalen Jugendtages 2019 in Düsseldorf findet im folgenden Jahr der Jugendtag in kleinerem Umfang statt und wird innerhalb der einzelnen Apostelbereiche geplant. Aber auch darauf blicken wir voller Vorfreude.!
Bericht von Jugendredakteurin Rebecca Felsing