Unter diesem Motto erfreuten vier Solisten die Zuhörer des Geistlichen Konzerts in der Neuapostolischen Kirchengemeinde Prien. Parallel dazu fanden an diesem musikalischen Wochenende einige weitere Konzerte statt, die u.a. von der Musikschule Valdagno aus der Partnerstadt der politischen Gemeinde Prien veranstaltet wurden.
Andreas Sargant, Vorsteher der Kirchengemeinde Prien und stellvertretender Leiter des Kirchenbezirks Rosenheim, begrüßte die Konzertbesucher mit dem Gedanken, dass die Sprache der Musik alle Religionen und Nationen verbindet und dafür keine Übersetzung notwendig sei, um die Herzen und Seelen der Zuhörer zu berühren.
Das erfuhren auch die Konzertbesucher, die von dem Quartett mit Begeisterung, Freude und musikalischem Können durch ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von Barock bis Romantik geführt wurden. Langanhaltender Beifall sorgte dafür, dass die Sopranistin Nathalie Kastenhuber und der Bass Axel Rüll noch ein Stück von César Franck als Zugabe im Duett vortrugen.
Im Anschluss an das Konzert wurden Getränke und Snacks angeboten und es bot sich die Gelegenheit für ein Gespräch mit den Solisten Olivia Kunert und Axel Rüll, das hier in Auszügen wiedergegeben ist:
Wie hat sich das Quartett gefunden? Wie lange macht es schon zusammen Musik?
Vor ungefähr fünf Jahren begannen Olivia Kunert (Bach-Trompete) und Adolph Heitz (Orgel) zusammen zu musizieren. Da sie viele Werke von Bach ins Repertoire aufnahmen, wurde die Idee geboren, das Ensemble durch eine Bass-Stimme zu ergänzen. So stieß Axel Rüll, der über eine Gesangsausbildung zum Bariton verfügt, hinzu. Die Sopranistin Nathalie Kastenhuber ist erst seit der Vorbereitung für dieses Konzert Teil der Gruppe. Sie begeisterte nicht nur die Mitglieder des Ensembles bei den Proben mit ihrer schönen Sopranstimme sondern auch die Konzertbesucher. Man mag kaum glauben, dass sie erst für dieses Konzert zur klassischen Musik fand, da sie die Liedvorträge des Abends mit unglaublicher Leichtigkeit und Professionalität sang. Die drei Solisten waren so begeistert von ihrer Stimme, dass sie ab sofort Bestandteil des Ensembles ist und schon einige weitere gemeinsame Konzerte in Planung sind.
Wie haben die Solisten zur Musik gefunden?
Axel Rüll absolvierte eine Gesangsausbildung zum Bariton, entschied sich aber gegen eine Gesangskarriere und für ein anderes Berufsziel. Olivia Kunert ist seit ihrer Kindheit begeisterte Klavierspielerin und entdeckte in einem Münchner Posaunenchor ihre Leidenschaft für die Bach-Trompete. Neben zahlreichen Auftritten in der Gemeinde erweiterte sie ihre Kenntnisse bei renommierten Profi-Trompetern und am Münchner Richard-Strauß-Konservatorium.
Die Solisten finden in der Musik Ausgleich zum anstrengenden Beruf. Klassische Musik in schöner Kirchenatmosphäre - wie hier in der Kirchengemeinde Prien – lassen sie die Nähe zu Gott spüren und erleben.
Wie kam es dazu, dass das Ensemble ein Konzert in der Neuapostolischen Kirche in Prien geben wollte?
Olivia Kunert begleitet als Solistin Fest-Gottesdienste und andere Feierlichkeiten und veranstaltet mit Musiker-Kollegen Konzertreihen in München und im Oberland. Nachdem sie schon Konzerte in den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden im Chiemgau organisiert hatte, suchte sie den Kontakt auch zur Neuapostolischen Kirche und freut sich, dass bereits eine Mitwirkung im Konzert in der Kirchengemeinde Rosenheim Anfang April möglich wurde und nun auch das Konzert in Prien zustande kam.
Die Musiker sehen in den Konzerten den Gedanken der gelebten Ökumene zwischen den christlichen Konfessionen verwirklicht und die Möglichkeit, Interessierten den Weg in die Kirche zu erleichtern: „in ein Konzert traut man sich eher als an einem Gottesdienst teilzunehmen.“
Vielleicht schafft es die Musik, dass immer mehr erkennen, dass wir alle an den einen und selben Gott glauben, dessen Geist überall wirken kann und dass es mehr Verbindendes als Trennendes zwischen den christlichen Kirchen gibt.