Vom 14.-16. September 2018 verbrachten Jugendliche und Betreuer aus dem Kirchenbezirk Rosenheim ein Wochenende im Paul-Gruber-Haus am Müllnerberg bei Bad Reichenhall. Ein anschaulicher und unterhaltsamer Bericht eines Teilnehmers lässt uns Leser gedanklich an dem erlebnisreichen Wochenende teilhaben...
Der Berg ruft…
…uns hoffentlich auch nächstes Jahr wieder auf, ein so erfüllendes, tiefgehendes, gemeinschaftliches und schlafloses Wochenende auf dem Paul-Gruber Haus zu verbringen, wie dieses Jahr.
Die Rede ist vom diesjährigen Jugendausflug auf eine in Berchtesgaden gelegene Hütte auf ca. 950m Höhe. Während am Freitag, den 14.09.2018, alles danach schrie, sich zuhause auf sein Bett oder auf die nächstbeste Party zu freuen, machten sich zwölf mutige Jugendliche mit Ihren vier Betreuern auf, eine Wiederbesteigung auf die Kugelbachalm zu wagen. Die Selbstversorger Hütte bot uns mit seinen 43 Lagerstätten dieses Jahr ein Überangebot an Platz, was eine großzügige Verteilung der Jugendlichen über das ganze Haus ermöglichte. Sogleich nach der Ankunft machte man sich daran, die hungrige Meute mit mitgebrachtem Grillgut satt zu bekommen. Nachdem schließlich auch der Hunger der Nachzügler gestillt worden war, begann die - für manche mit nur wenig Schlaf, aber dafür mit Waldspaziergängen bestückte - Nacht.
Der Samstag brachte neben kleineren Schauern für die Wanderbegeisterten eine Gipfelbegehung, für diejenigen, die um 9 Uhr erst < 4h Schlaf intus hatten, einen kleinen freiwilligen Spaziergang mit sich. Während sich die einen schwere bis mittelschwere Blessuren an den Fingergelenken durch eine besondere Variante des russischen Roulettes einhandelten, wurden andere in der hohen Kunst des Schafkopf Spielens unterrichtet und wurden treue Fans.
In Ermangelung einer Dusche ließen sich zudem Einzelne dazu hinreißen, ein nahegelegenes Bächlein aufzusuchen; letztlich fehlte es jedoch an Mut, sich in die Eisfluten zu stürzen. Lieber ließ man es in einer Wasserschlacht enden, nach der sich zumindest die Beteiligten wie geduscht fühlten.
Ein besonders „hohes Licht“ (zu Deutsch „Highlight“) stellte abends eine besinnlich lockere Jugendstunde dar. Das Thema „Die sichtbare und unsichtbare Kirche Christi“ mit Schwerpunkt Kirche 2030 erlaubte auch Einblicke in die Vorstellungen der Jugend wie sich die Kirche Christi in Zukunft entwickeln wird.
Auch die Verpflegung kam an diesem Tag nicht zu kurz: zu essen gab es mittags Nudeln und abends den Hüttenklassiker Kaiserschmarrn.
Ob es aber nun das gute Essen war oder der Mangel an Funkverbindung weiß niemand so genau - jedenfalls fanden trotz vieler Strapazen einige Jugendliche und Betreuer um Mitternacht noch die Energie, in den Wald aufzubrechen. Mit Messern, Taschenlampen oder auch einer Axt bewaffnet wurden dann Pilze „geschlachtet“ und Bäume „zerschlagen“ und damit das Mittagessen für den folgenden Tag gesichert.
Als am Sonntag der Gottesdienst mit lediglich einem Tisch als provisorischen Altar und batteriebetriebenem Keyboard statt Orgel anstand, erzeugte das eine sehr private und einzigartige Atmosphäre. Priester in Hausschuhen waren dabei genauso vertreten wie ein Jugendchor mit nur einer singfähigen Jugendlichen, die das Bibelwort aus der Offenbarung über die schon heute lebendige Teilhabe am Aufbau Gottes neuer Schöpfung umrundeten.
Leicht betrübt über das Ende, aber noch immer erfüllt von den vergangenen Tagen fiel dann einige Stunden später der Abschied am Fuße des Berges aus. Doch auch von dort unten konnte man noch einen schönen Ausblick genießen, nämlich den auf das folgende Wochenende, bei dem man sich in Augsburg beim Jugendtag wiedersehen wird.
Bericht und Fotos von Marcel Sargant