Seinen letzten Gottesdienst im Kirchenbezirk Rosenheim feierte Apostel Wolfgang Zenker am 23. Oktober 2019 in der Gemeinde Waldkraiburg.
An diesem Mittwochabend waren 94 Gläubige aus den Gemeinden Burgkirchen, Eggenfelden, Trostberg, Töging und Waldkraiburg zusammengekommen, um am Gottesdienst teilzunehmen. Der Apostel verwendete ein Textwort aus der Bibel, das erst ca. eine Woche zuvor Stammapostel Jean Luc Schneider in Liberia verwendet hatte. Nachdem das Bibelwort aus dem Evangelium des Matthäus Kapitel 7, Vers 12: "Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten." verlesen wurde, sang der Chor zum Eingang das Lied „Unser Mund kann froh lobsingen“ (Chorliederbuch, Nr. 437).
Berührt vom Lied der Sänger wies Apostel Zenker auf das Wiederkommen von Jesus Christus hin, weshalb die Gläubigen zurecht froh lobsingen könnten. Dabei betonte Zenker, den kindlichen Glauben zu bewahren. Denn das herzliche Gebet eines kleinen Kindes sei das gleiche Gebet, als würde der Apostel mit der Gemeinde beten. Es sei wichtig, mitten in der Gemeinde zu sein und zu bleiben, um die Schönheit Gottes und die Güte des Allewigen in seinem Tempel zu betrachten. David habe als Sänger der Psalmen in seinem 36. Psalm dies so ausgedrückt: „HERR, deine Güte reicht so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.“
Nachdem Apostel Zenker kurz auf seinen anstehenden Ruhestand einging, erinnerte er an so manchen Pionier aus der Region und führte in Gedanken zurück an die eine oder andere gemeinsam erlebte Situation. Dabei endete der Rückblick in vergangene Zeiten mit dem Ausblick in die Zukunft: “Unsere Bestimmung ist bei Gott, unserem himmlischen Vater!“ Zenker stellte zudem die bewahrende Liebe in den Mittelpunkt: „Du sollst Gott deinen Herrn lieben von ganzem Herzen!“
Das dem Gottesdienst zugrunde liegende o.g. Textwort werde auch als „Goldene Regel“ bezeichnet, so Zenker. Jesus habe dies auf eine ganz andere Dimension gehoben, indem Jesus Christus hinzufügte: “Und deinen Nächsten, wie dich selbst.“ Anstelle von Gleichgültigkeit sei es besser, Anteil zu nehmen, u.a. an dem Leid des Nächsten. Er untermauerte dies mit einigen Beispielen aus der Heiligen Schrift.
Dann zitierte Apostel Zenker mit dem Fokus auf „LIEBE“ das Lied Nr. 222 aus dem Gesangbuch der Neuapostolischen Kirche. Dort lautet der 3. Vers:
„Liebe, die ich darf erleben, ob sie mein Verstand nicht fasst,
dir will ich mich ganz ergeben, bis du mich durchdrungen hast.
Liebe, lass es mir gelingen, dich zu kennen, wie du bist!
Freudig will ich davon singen, dass mein Gott nur Liebe ist.“
Manchmal merken wir, so Zenker, dass wir belogen oder sogar betrogen worden sind, und das Vertrauen sei dann weg gewesen. Der Herr Jesus sei die Wahrheit, er könne nicht lügen und deshalb sei viel Wahrheit bei Jesus. Der Apostel stellte die Frage in den Raum: „Was ist aus dem Ebenbild Gottes geworden?“ Anstelle sich beispielsweise den eigenen Vorteil zu verschaffen, sei es im Sinne der „Goldenen Regel“ ratsam, sich vom Sendungsgeist lehren zu lassen und die Kraft aus seinem Wort zu ziehen. Apostel Zenker endete seine Predigt mit seinen Wünschen an die anwesenden Gläubigen:
Der Bezirksvorsteher Thomas Stampf dankte zunächst in seinem Predigtbeitrag dem Apostel und kleidete den Dank in die Worte aus dem 103. Psalm: „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Stampf stellte dabei den Bezug zu dem Apostel Zenker her und bat die Gläubigen, sich daran zu erinnern, was der Apostel in der zurückliegenden Zeit so alles aus seinem Amtsvermögen herausgetan habe. Das größte Geschenk seitens der Gläubigen an den Apostel sei, in der Liebe zu bleiben und dem Herrn nachzufolgen, so Stampf. Und so mögen sich die Gläubigen mit Blick auf das Textwort des Gottesdienstes auch an dem Apostel ein Vorbild nehmen und den Nächsten so im Herzen tragen, wie der Apostel seine ihm anvertrauten Gläubigen im Herzen getragen habe.
Vor der Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmahls erwähnte der Apostel noch, dass es in der Vergangenheit immer ein Geben und Nehmen gewesen sei. Dabei betonte er, dass er seine Kraft auch immer aus der Begegnung mit den Anvertrauten gezogen habe. Das habe ihn innerlich reich gemacht. Dafür dankte er den Gläubigen. Der Apostel gab noch seiner Freude Ausdruck über den, den der liebe Gott segnen wird. Er verwies damit auf seinen Nachfolger im Amt, dem er von Herzen gerne nachfolgen und für den er von Herzen beten werde.
Bericht & Fotos von K. Angermann sowie Foto von I. Lizinski